Foto: Gesa Olkusz - Bild: Frederike-Nass

Schon zum sechsten Mal lädt das Prager Literaturhaus zum Open-Air Fest „Literatur im Park“ ein. Am 18. September werden sieben Schriftsteller aus Tschechien, Deutschland und Österreich in Prag aus ihren Texten lesen. Auch die neue Stipendiatin des Literaturhauses, die Berlinerin Gesa Olkusz, ist mit ihrem Debütroman „Legenden“ dabei.

Die deutsche Autorin studierte Philosophie und Interkulturelle Kommunikation in Berlin und Amsterdam. Ihr erster Roman „Legenden“ erzählt aus mehreren Perspektiven die Geschichte eines vermeintlichen Helden Stanis, der im Zweiten Weltkrieg in einem besetzten osteuropäischen Dorf der Retter zahlreicher Gefangener war. Das Buch über die Irrwege des Erinnerns vermischt gekonnt Wirklichkeit und Fantasie und begeistert damit die Kritiker. Ab ersten September ist sie für einen Monat Stipendiatin des Prager Literaturhauses.

Auch die deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin Ulrike Almut Sandig ist anwesend und liest aus ihrem neuem Gedichtband „ich bin ein Feld voller Raps verstecke die Rehe und leuchte wie dreizehn Ölgemälde übereinandergelegt“, der erst am 6. September erscheint. Angelehnt an die Grimm‘schen Märchen sind ihre Gedichte voller Sprachwitz, Selbstironie und Fantasie.

Die österreichische Autorin Anna Kim studierte in Wien Philosophie und Theaterwissenschaft. Die gebürtige Südkoreanerin kam mit zwei Jahren mit ihrer Familie nach Westdeutschland und wuchs dann in der österreichischen Hauptstadt auf. In ihrem Roman „Die gefrorene Zeit“ geht es um die Suche eines Kosovaren nach seiner im Krieg im ehemaligen Jugoslawien verschwundenen Frau. Es behandelt das Thema Fremdheit und hinterfragt inwieweit die Sprache zur Vermittlung von unvorstellbaren Ereignissen taugt.

Das Festival „Literatur im Park“ beginnt am 18. September um 14:30 im Biergarten Šlechtovka im Park Stromorka (Prag 7). Mehr über die Veranstaltung finden Sie auf der Seite des Prager Literaturhauses: hier.

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