Die Abschlusspräsentation der 11. Amtszeit des Deutsch-tschechischen Jugendforums fand online statt. Foto: DTJF

Die 11. Amtszeit des Deutsch-tschechischen Jugendforums (DTJF) war aufgrund der Pandemie für alle Beteiligten eine ungemeine Herausforderung. Anfang Juni präsentierten die deutsch-tschechischen Arbeitsgruppen ihre Projekte.

Das Motto der 11. Amtszeit 2019-2021 „Meine, deine, unsere Grenze(n)“ hätte angesichts der Schließung der deutsch-tschechischen Grenze im März 2020 nicht passender gewählt werden können. Auch die diesjährige Abschlusspräsentation sollte ursprünglich in Berlin stattfinden, nun wurde sie pandemiebedingt die erste Online-Abschlusspräsentation in der zwei Jahrzehnte umfassenden Geschichte des DTJF. Die Veranstaltung mit über 50 Teilnehmern wurde live auf YouTube übertragen und simultan verdolmetscht.

Eineinhalb Jahre lang arbeiteten 15 Deutsche und 15 Tschechen zwischen 16 und 25 Jahren in fünf Gruppen gemeinsam an Projekten. Für die Abschlusspräsentation am 4. Juni hatten die Gruppen zwei- bis vierminütige Videos vorbereitet, mit denen sie ihr Projekt vorstellten. Anschließend berichteten sie ausführlich über ihre Projekte.

Abbau von Vorurteilen

Die Arbeitsgruppe „(Ne)mám Ahnung“ befasste sich in besonderer Weise mit Vorurteilen zwischen Deutschen und Tschechen. Im Rahmen ihres Projektes sammelte die Gruppe bestehende Vorurteile in Straßenumfragen in Deutschland und Tschechien und entwickelte anhand der häufigsten Antworten ein Quiz, das man z. B. mit dem Smartphone auf der Plattform „Kahoot“ spielen kann.

Wie leben Deutsche und Tschechien im Nachbarland?

Die Gruppe „My hier und wir tady“ führte Gespräche mit in Deutschland lebenden Tschechen und in Tschechien lebenden Deutschen. Wie fühlt es sich an, ein neues Leben in einem anderen Land zu beginnen? Welche Überraschungen und Hindernisse birgt dieser Schritt? Die Ergebnisse hielt die Gruppe textlich und fotografisch auf einem Blog fest. Die Gespräche erscheinen außerdem hier im LandesEcho (siehe S. 26).

Erasmus-Handbuch für Studierende

Die Gruppe „[2]perspektivy“ gibt eine Broschüre heraus, in welcher Erfahrungsberichte von Erasmusstudierenden thematisiert werden. Die Broschüre ist eine Art „Erasmus-Handbuch“ für die bei Austauschstudierenden beliebten Orte, wie z. B. Dresden, Leipzig, Berlin, Prag, Brünn und Pilsen. Damit wollen sie junge Menschen, die in das jeweils andere Land gehen, bei der Orientierung unterstützen.

Sprachbarrieren überwinden

Mit der Entwicklung eines deutsch-tschechischen Podcasts hat sich die Gruppe „Hör mal, česky!“ zum Ziel gesetzt, Sprachbarrieren zu überwinden. Anfänger und Fortgeschrittene sollen damit unterstützt werden, die Sprache des Nachbarlands zu lernen. Daneben wollen sie mit spannenden und praxisnahen Themen, die auch außerhalb des Klassenzimmers Interesse wecken, den Hörern das jeweilige Land und dessen Sprache näherbringen.

Wanderguide

„Grenzen trennen nicht nur, sie können auch verbinden“, meint die Gruppe „Vandrlust“, die einen 30-seitigen Wanderguide zur 811 Kilometer langen deutsch-tschechischen Grenze entwickelt hat. Der Guide enthält Spiele, wie z.B. „Kevin allein unterwegs“, Tipps zum Packen der Wanderausrüstung oder ein „Überlebens-Wörterbuch“ zur Sächsischen Schweiz.

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