Dank der unermüdlichen Arbeit von Frau Dr. Hana Hnyková vom „Verschönerungsverein Wladarz“ aus Luditz (Žlutice) wurde wieder ein Denkmal im östlichen Egerland renoviert. Diesmal war der Innenraum der Kapelle in Groß Werscheditz (Verušice) an der Reihe. Zum Zeichen der Zusammenarbeit und Verantwortung gegenüber den Werken unserer gemeinsamen Vorfahren weihte der Pilsner Bischof Mons. Tomáš Holub den Innenraum der Kapelle persönlich ein.

Um Luditz herum befinden sich hunderte kleine Denkmäler: Kreuze, Marterl, Kapellen, Leichenhallen und sogar ein Taubenschlag. Der im Jahre 2010 gegründete „Verschönerungsverein Wladarz“ nahm sich dieser an und nach und nach, so wie die Gelder zur Verfügung stehen, restauriert er sie. Am 2. Oktober 2020 war es soweit und der neu renovierte Innenraum der Kapelle wurde eingeweiht. Bei einem Visitationsbesuch des Pilsner Bischofs Holub in Luditz versprach dieser, dass er komme, wenn er etwas einweihen kann. Das war eine Herausforderung für den Verein: In hunderten von Stunden ehrenamtlicher Arbeit von vielen Mitarbeitern wurde also zuerst der Innenraum fertig gemacht. Die Kapelle selber steht in der Mitte der Gemeinde und wurde im 18. Jahrhundert durch einen unbekannten Baumeister erbaut. Sie hat einen rechteckigen Grundriss mit angedeuteter Apsis, abgeschliffenen Ecken und einem barock geschwungenen Giebel mit einer kleinen Nische. Am Walmdach ist ein sechseckiges Glockentürmchen mit offener Laterne und kleiner Zwiebelbedachung angebracht.

Bischof Holub segnete den Innenraum der Kapelle. Foto: Jan Borecký

Bischof Holub segnete den Innenraum der Kapelle. Foto: Jan Borecký

Politiker und Persönlichkeiten von nah und fern

Zur Einweihung kamen etwa 50 Personen, unter ihnen als „Hausherr“ der Luditzer Pfarrer P. Petr Řezáč, weiter die Bürgermeister von Buchau (Bochov) und Chodau bei Karlsbad (Chodov u Karlových Varů) sowie bekannte Historiker und Archäologen. Weil nicht mehr festzustellen war, wem die Kapelle geweiht wurde, hat man sie den Schutzengeln geweiht, die gerade an diesem Tag gefeiert wurden. Einen neuen Schutzengel für den Kapellenaltar schuf der Netschetiner Steinmetz Marcel Stoklasa, welcher auch zu der Einweihung kam, und der eigentliche Akt konnte starten. In seiner Ansprache sprach der Pilsner Bischof Tomáš Holub über unsere Schutzengel: Jeder von uns habe so einen. Nach der Segnung wurde die Glocke geläutet und anschließend trafen sich alle auf dem Dorfplatz, wo eine Erfrischung wartete.

Auf dem Dorfplatz vor der Kapelle. Foto: Jan Borecký

Auf dem Dorfplatz vor der Kapelle. Foto: Jan Borecký

Werden Sie noch heute LandesECHO-Leser.

Mit einem Abo des LandesECHO sind Sie immer auf dem Laufenden, was sich in den deutsch-tschechischen Beziehungen tut - in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur. Sie unterstützen eine unabhängige, nichtkommerzielle und meinungsfreudige Zeitschrift. Außerdem erfahren Sie mehr über die deutsche Minderheit, ihre Geschichte und ihr Leben in der Tschechischen Republik. Für weitere Informationen klicken SIe hier.