Seit vergangenem Mittwoch erstrahlt die Lennon-Mauer in neuer Farbe. 29 Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern schufen ein gemeinsames Kunstwerk. Dieses wird in mehreren europäischen Städten zu sehen sein.

„Freedom and Energy“ – Unter diesem Motto entstand am 7. September die neue Bemalung der Lennon-Mauer. 29 Künstler aus 27 EU-Ländern waren gekommen, um der Lennon-Wall einen neuen Anstrich zu verpassen. Ziel war es, ein gemeinsames Kunstwerk als Symbol für Frieden und Freiheit zu schaffen.

175 Quadratmeter gemeinsame Kunst

Die 29 Künstlerinnen und Künstler begannen vergangenen Mittwoch um neun Uhr mit der Bemalung. Damit sie sich vollständig auf ihre Arbeit konzentrieren können, wurden ihnen Malwerkzeuge wie Farben und Spraydosen, ein Gerüst an der Mauer, sowie eine Unterkunft in Prag zur Verfügung gestellt, wie die Organisatoren des Projekts in einer Pressemitteilung verkündeten. Das Endprodukt wurde anschließend nach knapp zehn Stunden Arbeit auf einer Pressekonferenz präsentiert.

„Jeder hier kam mit seinen eigenen Skizzen passend zu dem Motto Freiheit und Energie“, erläuterte die schwedische Künstlerin Xenja Jonsson. Sie hat sich für ein Motiv entschieden, das die Freiheit des weiblichen Körpers symbolisieren soll. „Wir versuchen, dass alle einzelnen Werke am Schluss miteinander harmonieren“, sagte sie. Aus den verschiedenen kleinen Kunstwerken der einzelnen Künstlerinnen und Künstler entstand so am Ende ein 35 mal 5 Meter großes Gemälde an der Lennon-Wall. Dies ziert nun die berühmte Mauer auf dem Velkopřevorské náměstí im Zentrum der Prager Kleinseite. Doch die Lennon-Wall wird zukünftig in einer mobilen Version auch in anderen europäischen Städten zu sehen sein.

 Die schwedische Künstlerin Xenja Jonsson gestaltete einen Teil der Lennon-Wall. Foto: Madeleine Eisenbarth

Die schwedische Künstlerin Xenja Jonsson gestaltete einen Teil der Lennon-Wall. Foto: Madeleine Eisenbarth

Die Lennon-Wall geht auf Europa-Reise

Aus Fotografien der Bemalung wird eine aufblasbare Lennon-Mauer getreu den Originalmaßen hergestellt. Die Produktion übernimmt ein auf Heißluftballons und aufblasbare Objekte spezialisiertes Unternehmen. Mit der aufblasbaren Mauer wollen die Verantwortlichen des Projekts Straßburg, Paris, Brüssel und Luxemburg besuchen. Dort soll die Lennon-Wall dann aufgeblasen und ausgestellt werden, um die Kultur der Tschechischen Republik und der EU zu repräsentieren.

Mehrere kleine Kunstwerke wirken zusammen. Foto: Madeleine Eisenbarth

Mehrere kleine Kunstwerke wirken zusammen. Foto: Madeleine Eisenbarth

Das internationale Kulturprojekt wurde als Teil der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft ins Leben gerufen. Es entstand in Zusammenarbeit mit Jan Horník, stellvertretender Vorsitzender des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik, und Michel Fleischmann, Botschafter der Tschechischen Republik in Paris.

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